Digitales Quartiermanagement: Wärme und Smart Meter Gateway rücken zusammen

Das Urteil des OVG Münster zum Rollout des Smart Meter Gateways mag einige Absatz-Pläne der bereits zertifizierten Hersteller durcheinander gewirbelt haben – an der Umsetzung, der Bedeutung für die Wärme und das digitale Management hoch effizienter Strukturen ändert sich nichts: Nach der Sitzung des BMWi am 20.04 ist klar: Wärmenetze, Metering, Submetering, Monitoring wird in den kommenden Jahren durch den nun ermöglichten CLS-Kanal immer einfacher, autarker, billiger und sicherer.

BMWi und BSI hatten einen neuen Eckpunkteplan zur Standardisierung der iMSys-Infrastruktur veröffentlicht, um bei den technischen Fragestellungen zur Digitalisierung der Energiewende mehr Tempo aufzunehmen. Dieser Plan ging an alle Stakeholder der Branche und wurde in einer “Großveranstaltung” am 20.04.2021 virtuell mit mehr als 200 geladenen Experten diskutiert.

Quelle: BSI und BMWi, Vorlage zur Sitzung der AG Gateway-Standardisierung am 20.04.2021

Was bedeutet dies für die Wohnungswirtschaft?

Eigentlich beträfe dieser gesamte Komplex die Wohnungswirtschaft nicht; zumindest in Bezug auf gesetzlich relevante Prozesse. Doch am Horizont tauchen altbekannte Signale auf, die noch aus der Zeit vor der Einführung grundlegend wichtiger Dokumente grüßen: Der Energieausweis (Sie erinnern sich an die vorgeschaltete V- und B- Diskussion?), die DSGVO-Anpassungen ab 05/2018 und die Hektik zur Umsetzung………. all dies ist jetzt mit Bezug auf neue Zukunftsaufgaben und -chancen durch die neue Etablierung des CLS-Kanals erkennbar:

  • Autarkie im Bereich Gateways, Monitoring, Energiemanagement
  • Autarkie auch im Submetering
  • sicheres Einsammeln aller telemetrischen Gebäudedaten über vorhandene Stromkabel im Treppenhaus
  • Wärmenetze werden liberalisiert und dezentral regelbar
  • der Smart-Readiness-Indikator und weitere Einflüsse werden ins GEG in der nächsten Novelle einfließen (Ausweispflicht über den Gebäude-Intelligenzgrad)
  • Disruptiver Ersatz alter, proprietär gestützter Zöpfe durch digital deutlich günstigere Prozesse

Es zeigt sich, dass für den Versand von Steuersignalen und Submeter-Daten künftig der CLS-Proxy-Kanal des SMGWs bevorzugt wird. Dabei stellt der Dienstleister (Messstellenbetreiber, auch eigene Tochterunternehmen) über das SMGW einen sicheren und kostenfreien Kanal zwischen dem Backend-System des Marktteilnehmers und der Messtechnik bzw. der Steuereinheit in der Kundenlage her. Die Option soll in allen Fällen schnell und auf Basis von hohen Sicherheitsstandards umsetzbar sein und weitreichende, langwierige Weiterentwicklungen der Gerätetechnik obsolet machen. Ergebnis: Zukünftig können klare Ausschreibungs-Profile für höhere Transparenz der Submetering-Leistungen (konform zur neuen HeizKVO) und deutliche Verbilligung des Prozesses sorgen. Gleichzeitig wird das ohnehin umlagefähige Gateway im Quartier so ausgerüstet, dass alle zukünftigen Quartier-Kommunikationen, auch mit dem Mieter und für Mieter untereinander, sicher über einen CLS-Kanal ausgestaltet werden können.

Hierzu sind laut Eckpunkteplan die Anforderungen des BSI (bspw. Netzwerkseparierung oder Informationsflusskontrolle) nachweislich umzusetzen. Diese werden nun durch das BSI erarbeitet und im Stufenmodelldokument (Version 2.0, siehe Grafik oben) im zweiten Quartal 2021 veröffentlicht werden.

Es folgen nun die Stellungnahmen ausgesuchter Verbände und Stakeholder. Auf Wunsch senden wir Ihnen weitere Stellungnahmen zu, eine Anfrage an kommunikation@green-with-it.de reicht.